Die Tötungsanstalt Grafeneck war eine nationalsozialistische Einrichtung im Rahmen der sogenannten Aktion T4. Die Anstalt befand sich in der Nähe des Dorfes Grafeneck im heutigen Bundesland Baden-Württemberg, Deutschland.
Die Aktion T4 war eine systematische Ermordung von Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen, die von der nationalsozialistischen Ideologie als "lebensunwert" angesehen wurden. Sie fand von 1940 bis 1941 statt und wurde von der Heil- und Pflegeanstalt Grafeneck aus organisiert.
Die Opfer wurden in Bussen oder Zügen in die Tötungsanstalt gebracht. Dort wurden sie durch Gasvergiftung mit Kohlenmonoxid getötet. Die Morde wurden als Euthanasieaktion getarnt - als angebliche "Gnadentötung" für die vermeintlich leidenden Patienten.
Die genaue Anzahl der Opfer von Grafeneck ist nicht bekannt, da die meisten Aufzeichnungen vernichtet wurden. Schätzungen gehen von mindestens 10.000 getöteten Menschen aus. Die Aktion T4 wurde später auf andere Tötungsanstalten im Rahmen des Holocausts ausgeweitet.
Grafeneck gehört heute zu den Gedenkstätten des Nationalsozialismus. Eine Gedenkstätte erinnert an die Opfer und informiert über die schrecklichen Ereignisse in Grafeneck während der Nazi-Herrschaft.
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